Tore, Trubel, Heiterkeit beim TSV Altenwalde

Tore, Trubel, Heiterkeit beim TSV Altenwalde: So funktioniert Inklusion im Sport

Als Meilenstein wurde der Start der inklusiven Handball-Liga bezeichnet. Das war Ende September vergangenen Jahres. Nun waren die inklusiven Teams erstmals beim TSV Altenwalde zu Gast - und zeigten eindrucksvoll wie wichtig dieses Projekt ist.

Der Handball fliegt in hohem Bogen durch die Halle. Bis er in den Armen von Ralf Linke landet. Der überlegt nicht lange und wirft den Ball gekonnt über den gegnerischen Keeper ins Tor. Was nun folgt, ist mehr als nur Jubel. Linke schreit seine Freude heraus, lacht herzlich und alle seine Mitspielerinnen und Mitspieler freuen sich mit. Es könnte der Eindruck entstehen, dass in diesem Moment das entscheidende Tor zum Sieg gefallen ist. Mitnichten. Der 30-jährige Ralf Linke hat in der ersten Minute das 1:0 für den TSV Altenwalde gegen den SV Werder Bremen geworfen. 

Beide Mannschaften spielen seit ein paar Wochen in der ersten inklusiven Handball-Liga des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen. Für den TSV Altenwalde ist es eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur sportlich. Insgesamt 24 Spielerinnen und Spieler mit und ohne Einschränkungen zählt das Trainerteam um Werner Wiechers und Holger Pape regelmäßig beim Training in der Franzenburger Sporthalle. Und es werden immer mehr. "Der Zulauf ist wirklich gut", sagt Holger Pape. Er arbeitet bei der Lebenshilfe Cuxhaven und ist zudem Abteilungsleiter der Sparte Handball im TSV Altenwalde. Pape hat das Inklusionsteam ins Leben gerufen und fungiert als Organisator und Betreuer. Wiechers ist der Trainer. Handball begleitet den Altenwalder schon ein Leben lang. Noch immer trainiert er die weibliche A-Jugend-Mannschaft des TSV Altenwalde in der Landesliga. Und seit Gründung nun auch das Inklusionsteam. "Es macht mir einfach eine Menge Spaß", sagt Werner Wiechers. Der größte Unterschied sei die Dankbarkeit und der Ehrgeiz, den die Spielerinnen und Spieler des Inklusionsteams an den Tag legen. "Sie scharren vor dem Training schon mit den Hufen", so Wiechers. Das wünsche er sich manches Mal auch von seinen A-Juniorinnen.

Im Inklusionsteam des TSV Altenwalde in Kooperation mit der Lebenshilfe Cuxhaven spielen Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen, mit körperlich Eingeschränkten, aber auch ganz gesunden Akteuren. Genau das sei das Besondere. Denn es gehe darum eine Gemeinsamkeit zu schaffen. Das haben sie in Altenwalde geschafft. Die Trainingseinheiten sind stets gut besucht. Die meisten Teilnehmer haben ein Handicap. Auch Ralf Linke. Der Torschütze des ersten Altenwalder Tores lebt mit einer geistigen Beeinträchtigung, ist körperlich aber topfit. Das beweist er auch beim Handball in der Franzenburger Halle. In höchstem Tempo läuft er von einer zur anderen Seite - und belohnt sich mit dem ersten Tor des Tages. "Ich habe schon viele Tore geworfen", sagt er kurz nach dem Spiel. Einige Wochen zuvor fand bereits ein erster Spieltag als Turnierform in Dorfmark statt, nun die Fortsetzung in der Franzenburger Halle. Alle acht Spiele haben die Altenwalder gewonnen und grüßen voller Stolz von der Tabellenspitze der erstmals ausgetragenen Inklusionsliga - auch wenn die Platzierung am Ende der Saison nicht das alles Entscheidende sei. Es geht um so viel mehr. Der Sport kann dabei helfen, Barrieren abzubauen. Wie gut das funktioniert, wurde an diesem Tag in Altenwalde sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 

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